Die Frage "Was würdest du deinem früheren, 16 jährigen ICH für einen Tipp mit auf den Weg geben?" wird in vielen Lebenshilfebüchern und inspirativen Youtube -Lifehack-Videos thematisiert. Letztendlich beschäftigt es uns alle, uns unter all den unzähligen Informationen die tagtäglich auf uns einprasseln die richtigen Fragen zu stellen und unser Leben entsprechend auszurichten.
Unsere Privatkunden konsultieren uns im Personal Training, um den Lebensbereich Gesundheit und / oder Fitness anzugehen. Ihnen ist dabei häufig nicht so sehr das Hintergrundwissen, sondern die konkrete Handlungsempfehlung wichtig.
Wir sind seit 2010 in diesem Bereich tätig und die Ausgangssituation der meisten Menschen ist unterm Strich ziemlich ähnlich:
Der Leidensdruck steigt, die Lust auf Sport sinkt und die Zeit dafür fehlt an allen Ecken.
Oft finden wir die hauptsächliche Ursache in der alltäglichen Priorisierung. Familiäre und berufliche Verpflichtungen machen eine vernünftiges "persönliches Gesundheitsmanagement" nicht möglich - die Fremdbestimmtheit siegt. Das alte Bild vom Hamsterrad ist aktueller denn je und der zeitlliche Druck im Alltag omnipräsent.
Es ist paradox, die Wohlstandsentwicklung in den letzten vier Jahrzehnten sollte eigentlich genau das Gegenteil bewirken. Es gab in unserer Geschichte nie eine bessere Ausgangslage um sich mit purer Lebensfreude in einem selbstbestimmten Alltag zu verwirklichen.
Woran liegt es, dass so viele Menschen im Schlaraffenland leben, sich jedoch mit Bluthochdruck, Verspannungskopfschmerz, Übergewicht und Erschöpfungssyndromen auseinandersetzen müssen, anstelle das Leben zu genießen?
Die Grundeinstellungen unseres Selbstwertgefühls werden in der frühen Kindheit gebildet.
In den letzten 100 Jahren haben sich die Werte in der Kindererziehung sicherlich verändert - folgende Generationen gab es:
Unsere Privatkunden sind zwischen 25 und 70 Jahre alt, dementsprechend in einer der ersten vier Generationen aufgewachsen oder erzogen worden.
Auch wenn sich hinsichtlich der Diversität und Inklusion gerade in den letzten zehn Jahren vieles weiterentwickelt hat, werden einige fundamentale Erziehungsgrundsätze immernoch ungefiltert und unverändert wie vor 50 Jahren weitergegeben.
Es ist wahr, dass es heute deutlich mehr Männer gibt, die über ihre Gefühle sprechen wollen und immer mehr Frauen das klischeehafte Bild der feinfühligen Prinzessin abgelegt haben - am Ende des Tages sind es aber nicht genug.
Ein Großteil der Männer nagt bis heute an der fehlenden Kommunikationskompetenz ihrer Väter und sucht auch im Erwachsenenalter verzweifelt nach väterlicher Anerkennung. Sie wurden indoktriniert, dass es als ihre männliche Pflicht zu verstehen ist, fleißig und stark zu sein. Hier liegt aus unserer Sicht der Grund, warum der Terminkalender vieler erfolgreicher Männer gar nicht voll genug sein kann. Es scheint als würde sie es intrinsisch beunruhigen, wenn sie sich einfach so einen Vormittag frei nehmen würden, oder nur wegen des Sports eine Stunde von der Kernarbeitszeit abziehen. Die Geschäftigkeit und der Stresslevel dienen als persönliche Indikatoren für den Selbstwert.
Wenn es einen Satz gibt, der dem hier beschriebenen Mann dieser Zeit eine Hilfe sein soll, dann könnte er so klingen:
Dein Papa ist bedingungslos stolz auf dich, auch wenn er es dir vielleicht nie gesagt hat. Du musst niemandem etwas beweisen und bist wertvoll.
Ein Großteil der Frauen verschwenden in dieser hochentwickelten und modernen Gesellschaft Tag für Tag Stunden damit, sich eine Maskerade aus überteuertem Makeup aufzumalen und sich in überflüssige Kleidung wie BHs, enge Kleider oder hohe Schuhe zu zwängen. Sie behaupten es wäre anders, aber sie versuchen ihr Selbstwert-Defizit in Schönheit aufzuwiegen. Die frühkindliche Rolle Puppen anzuziehen, die langen Haare zu einer tollen Frisur zu formen oder die Fingernägel modisch zu lackieren haben Glaubensätze manifestiert - bewusst oder unbewusst.